Donnerstag, 20. April 2017

Sandbank im Test



Lange wollte ich schon einen Post über meine bereits letztes Jahr gestrickte Sandbank schreiben, konnte mich aber lange nicht zum Bloggen allgemein aufraffen. Dann habe ich Aktion "Rums" entdeckt -was wäre eine bessere Möglichkeit wieder in ein regelmäßiges Bloggen einzusteigen?
Deswegen möchte ich heute nun meine EM-Sandbank vorstellen: Letztes Jahr gab es bei Ravelry in der Wollmeisengruppe einen KAL zur EM: Ziel war es ein Projekt aus Wollmeise während der Zeit in der die EM läuft fertig zu stellen. Und mich hat es einfach gereizt, ob ich es hinbekomme in der Zeit einen 300 Gramm Lacebobbel (1575 Meter) zu verstricken - also ich hab es tatsächlich geschafft.
Fast fertig - da war sie noch im Nierenstadium (oder auch gerne Sackstadium genannt)

Davor hatte ich bereits drei solche Großprojekte angefangen und zwei immerhin beendet (das dritte habe ich inzwischen auch fertig ;) ). Was ich allerdings nie gemacht hab, war die großen Schals dann auch zu tragen. Deswegen gab es lange Zeit keinen wirklichen Tragebericht, da ich viele meiner selbstgestrickten Sachen nicht trage. Der Grund ist einfach: Ich habe einfach keine passende Jacke dazu - sie ist rot und drunter passt auch nicht wirklich viel. Ich habe zwei, drei Schals, die ich mit großer Regelmäßigkeit drunter trage, aber die wirklich großen Tücher passen einfach nicht sportlichen Jacke. Wieso ich das so ausführlich erzähle?
Ich war über Weihnachten nicht in England,
In London
sonder hier und habe meine Haare sowohl schneiden als auch Färben lassen. Und da passte dann weder die Jacke, noch die übliche Schalauswahl dazu. Deswegen habe ich meinen älteren Wintermantel ausgegraben und geschaut, welches Tuch dazu passt. Und die Wahl viel dann auf meine Sandbank.
Ich wollte erst über ein Tuch berichten, wenn ich es auch mal länger als nur im lauen Sommerabend auf dem Balkon getragen habe. Auf dem allerersten Bild sieht man gut, dass man sich die Sandbank als Jackenersatz überlegen kann, aber ob sie auch im Winter was taugt, kann ich erst jetzt beantworten. Und ja, es ist wunderbar. Durch die Größe kann man sie wirklich wunderbar drapieren und man hat viel, aber nicht zu viel Masse um den Hals - und gerade im Nacken, wo ein normaler Schal oft irgendwie doch ne Lücke hat, hat die Sandbank einfach genug Stoff, um das zu vermeiden.





Nach meinem Auslandssemester sind mein Mann und ich noch durch das United Kingdom gereist - von London nach Edinburgh, von dort nach Leeds. Von Leeds nach Bristol und von dort aus nach Brighton. In Edinburgh war es recht warm, jedoch war ich verdammt froh, den Schal gehabt zu haben, weil auf dem Arthur's Seat war es dann doch recht windig. Die Fotos unten sind in Brighton am Strand entstanden. Es war super windig und sehr kalt. Allerdings nicht vergleichbar mit der Kälte in Deutschland. Auf dem folgenden Foto sieht man gut, wie der Schal im Nacken sitzt und ihn dabei wärmt:

Normalerweise fotografiere ich immer, mein Mann hat da nicht wirklich Spaß dran, deswegen muss ich ihn meistens dazu zwingen, ein paar Bilder von mir zu machen. Und da ich das Meer und den Strand und Wellen sehr mag, mussten einfach ein paar Bilder sein. Auch wenn ich durch den Wind und die Kälte etwas verkrampft schaue, mag ich das Bild irgendwie trotzdem.
Wahrscheinlich wegen den Wellen im Hintergrund.


Zum Schluss möchte ich nur kurz die Eckdaten des Tuches nennen:
Muster: Sandbank (die kleine Version)
Garn: Wollmeise Lace-Garn in der Farbe Cassis
Verbrauch: 290 Gramm
Nadelstärke: 3,25 mm
Und falls noch jemand bei Ravelry mehr Bilder in der Entsehung sehen möchte: hier klicken

Mittwoch, 1. Februar 2017

Lang, lang ist es her...

...seitdem ich das letzte Mal hier was geschrieben hatte. Ich war nicht zufrieden, in welche Richtung der Blog sich bewegte und rezensieren hat mir nie wirklich Spaß gemacht.
Ich hatte zwar weiter an ein paar Challenges teilgenommen, aber nur welche, wo man es eben nicht machen musste.
Aber jetzt will ich hier wieder neues Leben einhauchen und mehr schreiben. Faul war ich was das Stricken angeht nämlich nicht, zusätzlich hab ich mit Nähen angefangen, deswegen werde ich wahrscheinlich mehr davon zeigen und weniger Bücher.

Montag, 30. November 2015

Rezension: Schwarzwaldruh von Eva Klingler

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Kriminalroman
Seitenzahl: 285
Erscheinungsjahr: 2015
Auflage: 1
Verlag: emons:
Kosten:  € 10,90
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-95451-573-8

Wieder muss ich mich für das schlechte Bild entschuldigen.
In "Schwarzwaldruh" wird Swentja Tobler von ihrem Mann rausgeworfen und muss auf einmal ihr eigenes Geld verdienen. Dabei kommt ihr unerwartet eine "Freundin" aus ihren Society-Kreisen zu Hilfe und besorgt ihr eine Stelle in einem adligen Seniorenstift in Pforzheim. Es kommt zu Diebstählen und Swentja beginnt  zu ermitteln.
Allem in allem hat mir das Buch ganz gut gefallen. Sicherlich gibt es ein paar Schwachstellen und der Charakter von Swentja ging mir manchmal auf die Nerven (Luxuslady auf dem Trockenen), aber allem in allem war der Plot gut konstruiert. Auch das Ende war nicht so, wie ich es erwartet hätte.
Auch die Kapitelüberschriften in Form von Essen fand ich mal eine andere Idee - und hier kommt mein absoluter Kritikpunkt: Man isst bei uns nie, nie, nie, niemals Kartoffelsalat mit Mayo! Und den dann noch als schwäbischen Kartoffelsalat zu titulieren, dass geht einfach  nicht. Da bin ich eigen! Kartoffelsalat ist mit Essig, Öl und Brühe als  Salatsoße!
Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Rezension: The Woman who Wouldn't Die von Colin Cotterill

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Krimi (der Verlag nennt es Dr. Siri Mystery)
Seitenzahl: 307
Erscheinungsjahr: 2013
Auflage: 1
Verlag: Quercus
Kosten:  psst...ein Geschenk
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-1-78087-834-8

Ich möchte zuerst über das Cover reden: Ist es nicht wunderbar? Entschuldigt bitte mein schlechtes Handybild, der Akku der richtigen Kamera war alle.
Die Dr. Siri- Bücher haben immer wunderschöne Cover!
Kurz zum Inhalt: Siri und seine Frau sind auf einem romantischen Kurzurlaub, beordert vom Richter Haeng. Dabei sollen sie das Grab des Bruders des Agrarminister finden.
Bei dieser Geschichte steht Daeng, Siris Frau im Mittelpunkt. Von ihr hat man die meiste Zeit nicht wirklich etwas erfahren, außer, dass sie die beste Nudelsuppe im Umkreis macht und Siri bei der Aufklärung seiner Fälle hilft - bei diesem Buch ist es anders und ich finde es gut. Mich hat die Geschichte von Daeng interessiert und man erfährt einiges, was man von ihr nicht erwartet hätte.
Die andere Geschichte, die mit dem Bruder und der Hellseherin, die tot ist und wieder nicht ist, war auch ok. Das klingt jetzt negativ, aber ich fand die Geschichte um Daeng viel spannender, wenn auch die andere Geschichte gut konstruiert war.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Samstag, 31. Oktober 2015

Der nasse Fisch von Volker Kutscher

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Kriminalroman
Seitenzahl: 543
Erscheinungsjahr: 2007
Auflage: 23
Verlag: KiWi
Kosten:  € 8,99
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-3-462-04022-7

So für die Challenge brauchte ich noch ein Buch, dass einen berühmten Schauplatz hatte, den ich schon mal besucht hatte - ich hab zwar viele Bücher mit berühmten Schauplätzen, aber eines, wo ich mal selber war - schwierig. Da fiel mir aber die Gereon-Rath-Serie wieder ein, die ich schon länger mal lesen wollte. Es spielt in Berlin zu einer sehr spannenden Zeit - in den 1920ern und 1930ern. Man merkt richtig, wie die Nazis mehr an die Macht kommen und wie sehr sich diese Macht langsam, aber sicher einschleicht. Zudem kommt man sich richtig in die Zeit versetzt rein. Es sind auch Dinge beschrieben, die ich noch vor ein paar Monaten für unmöglich gehalten hätte - jetzt bin ich mir leider da nicht mehr so sicher (Straßenschlachten und Idioten, die einfach Häuser anzünden, anyone?!). Auf jeden Fall ist das Kriminalkommissariat am Alexanderplatz.
Gereon Rath ist aus Köln nach Berlin "versetzt" worden und ist erstmal auf der Sitte (ja, Pornographie und welche, die den Kaiser abbildet ist damals noch "ohoh"), allerdings will er eigentlich unbedingt wieder zur Kriminalpolizei und Mordfälle aufklären. Er gerät nicht nur in halblegale Machenschaften, sondern fängt auch noch eine Affäre mit der Sekretärin der Kripo an und wird dann doch zur Kripo versetzt. 
Wie schon oben beschrieben, finde ich, dass es Volker Kutscher wunderbar gelingt die Stimmung in diesen Jahren zu beschreiben und legt nebenbei noch einen soliden Krimi hin - deswegen gibt es von mir 5 von 5 Sternen.

Hamlet von William Shakespeare

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: Tragödie
Seitenzahl: 191
Erscheinungsjahr: 2002 (diese Ausgabe, die genaue Datierung von Shakespearestücken ist immer etwas schwierig)
Auflage:?
Verlag: Wordsworth Classic
Kosten:  € 2 (ich habs gebraucht gekauft)
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-1-85326-009-6

Und wieder ein Buch für die Uni - diesmal aber eines, dass mir wesentlich besser gefallen hat. Klar, es ist Shakespeare und damit vielleicht nicht unbedingt die einfachste Kost, aber ich finde Hamlet um Welten besser als Romeo und Julia. Klar, es gibt immer noch ein paar Sachen, die ich merkwürdig finde, aber allem in allem lies sich das Buch sehr gut lesen (es gibt auch eine moderne Version, falls jemand lieber Hamlet "Oh fuck" sagen lesen will). Wie immer bei Shakespeare gibt es die große Tragödie, am Ende sind alle tot und irgendeine Person deklamiert die Moral der Geschichte. Man darf auch nicht vergessen, dass das Stück für ein Theater geschrieben worden ist, in dem keine Beleuchtung vorgesehen war, oder nur spärliche (wenn, dann nur Kerzen) und deswegen vieles uns heute komisch vorkommt. Man kann auch darüber streiten, in wie weit Ophelia wichtig ist, oder nicht. Aber das würde alles einfach zu weit führen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Rezension: The Stranger Beside Me von Ann Rule

Wie immer ein paar Zahlen vorab:
Genre: puh, vllt Tatsachenroman?
Seitenzahl: 625 + 42 Seiten Updated Chapter
Erscheinungsjahr: 1980 (diese Ausgabe 2009)
Auflage: ?
Verlag: Pocket Books
Kosten:  € 7,66
Format: Taschenbuch
ISBN: 978-1-4165-5959-0


Wie man schon sieht, habe ich bei der Genreeinordnung meine Schwierigkeit gehabt. Ann Rule beschreibt zwar das Leben von Ted Bundy (Serienkiller aus den USA, es gibt unzählige Dokus auf Youtube dazu) und ihre Freundschaft, aber es ist so eine komische Mischung aus Tatsachen und Fiktion. Ich musste es für ein Seminar für die Uni lesen. Es gibt Stellen, die ich richtig gut finde - an denen Ann Rule sich nicht in Spekulationen ergibt, die gefühlt daher geschrieben sind, sondern an denen sie ihre persönliche Meinung schreibt. Dann hätte das Buch aber vielleicht nur 150 Seiten. Ich finde es auch merkwürdig, dass sie alle paar Jahre ein Kapitel hinzufügt - klar, den Sprung von 1980 (Jahr in dem Ted Bundy verurteilt wurde) und 1989 (Jahr in dem Ted Bundy hingerichtet wurde) ist schon nachvollziehbar. Aber der Sprung in das Jahr 2009 finde ich als Geldmacherei. 
Deswegen gebe ich dem Buch 2 von 5 Sternen.